USA Bryce Canyon 18
USA

Durch den Südwesten der USA (2/3): Von Utah über Nevada bis ins Napa Valley in Kalifornien

Bei unserer 4,5-wöchigen Rundreise durch den Südwesten der USA besuchten wir 4 Bundesstaaten. Im ersten Teil nehme ich euch mit auf den Start unserer Reise in Los Angeles bis zum Arches National Park in Utah. In diesem Beitrag erzähle ich euch alles über unsere Highlights vom Capitol Reef National Park in Utah bis zum Napa Valley in Kalifornien. Dabei fuhren wir in Utah bis hoch nach Salt Lake City und durch die Wüste Nevadas zurück nach Kalifornien.

Auf der Karte seht ihr unsere komplette Route, die wir gefahren sind. Die rot markierten Punkte sind Teil dieses Beitrags.

Capitol Reef National Park

Vom Arches Nationalpark ging es direkt abends weiter für 1 Nacht nach Bicknell, das ganz in der Nähe des Capitol Reef National Parks liegt. Dieser bietet beeindruckende Felswände und schöne Wanderungen. Es macht total Spaß, mit dem Auto die Straßen durch den Nationalpark zu fahren und rechts und links die mächtigen Felswände zu bestaunen. Außerdem gibt es einen wunderschönen Picknickplatz auf einer grünen Wiese unter großen Bäumen. Wir haben einen halben Tag im Park verbracht und sind abends weiter nach Tropic gefahren, um von dort den Zion National Park und den Bryce Canyon zu besuchen.

Zion National Park

Da uns unsere Route weiter nach Salt Lake City führen sollte, haben wir 3 Nächte in Tropic beim Bryce Canyon übernachtet und sind an einem Tag zum Zion National Park und wieder zurückgefahren. Die Fahrt hat ca. 1,5 Stunden gedauert. Der Zion National Park ist unfassbar beeindruckend. Schon die Fahrt zum Visitor Center über die Ostzufahrt ist soo traumhaft! Die Straße schlängelt sich in Serpentinen durch die Felsen in den Canyon hinab. In den Sommermonaten kann man die Straßen ab dem Visitor Center nicht selbst befahren, da dann Shuttle-Busse fahren. Aufgrund der aktuellen Situation braucht man für die Busse Tickets, diese muss man sich online vorab kaufen. Am Abend vorher werden die Tickets für den Folgetag um 17:00 Uhr freigeschaltet, ihr solltet unbedingt pünktlich auf der Seite sein, bei uns waren die Tickets nach 2 Minuten ausverkauft. Wir konnten zum Glück noch Tickets ergattern.

Wanderung zu den Emerald Pools

Wir haben zunächst die Wanderung zu den Emerald Pools gemacht, sie dauert etwa 1-2 Stunden und ist nicht allzu schwer. Dafür richtig schön, zu Beginn hat man tolle Sicht auf die Landschaft und gelangt dann zu den verschiedenen Emerald Pools. Die Upper Emerald Pools sind das Ziel der Wanderung, hier fließt das Wasser von den steilen Felsen nach unten und bildet einen Mini-See.

Entlang des North Fork Virgin Rivers

Unsere zweite Wanderung war der Riverside-Walk, der an der letzten Station des Shuttle-Busses startet. Entlang des North Fork Virgin Rivers spaziert man einen schön angelegten Weg entlang und kann immer wieder zum Wasser hinunterlaufen. Am Ende des Weges warten hungrige und zutrauliche Streifenhörnchen auf die Besucher. Füttert diese bitte nicht, das ist nicht gut für die Tierchen. Putzig anzusehen sind sie jedoch auf jeden Fall.

Aussicht über den Canyon

Entlang des Zion – Mount Carmel Highways, der vom Osten her in den Park führt, gibt es eine weitere tolle Wanderung zum Canyon Overlook. In einer halben Stunde erreicht man einen Aussichtspunkt, der den Canyon und die hinunterführende Straße überblickt.

Magischer Sonnenaufgang im Bryce Canyon

Eins unserer Highlights während des Roadtrips war der Bryce Canyon. Er ist vielleicht nicht so bekannt wie der Grand Canyon, jedoch steht er diesem in nichts nach. Genau genommen ist er gar kein Canyon, da er nicht durch einen Fluss gebildet wurde. Wind, Wasser und Eis erodierten die Kante des Plateaus zu großen Amphitheatern mit den sogenannten Hoodoos. Diese orange-roten Felspyramiden erreichen eine Höhe von bis zu 60 m. Ein einmaliges Erlebnis war der Sonnenaufgang am Sunrise Point. Hier hat man wundervolle Sicht auf das Amphitheater mit den Hoodoos. Wenn die Sonne aufgeht, sieht man, wie ihre Strahlen langsam die Felsformationen anleuchten, bis sie schließlich in ihr orangenes Licht gehüllt sind. Wir waren wirklich begeistert.

Auf dem Weg nach unten in den Canyon

Anschließend bietet es sich an, eine Wanderung in den Canyon hinab zu machen. So kann man die Felsformationen aus einer anderen Perspektive bestaunen. Unten angekommen findet man Nadelbäume und neugierige Streifenhörnchen. Anschließend geht es über einen serpentinenartig geformten Weg wieder nach oben. Die schönste Sicht hat man unserer Ansicht nach beim großen Amphitheater, dennoch lohnt es sich, mit dem Auto oder Shuttle-Bus auch noch den Highway 63 entlangzufahren. Hier gibt es immer wieder tolle Viewpoints entlang des Canyons, an denen man anhalten kann.

Salt Lake City & Antelope Island

Wir wollten der Hauptstadt Utahs unbedingt einen Besuch abstatten und sind deshalb vom Bryce Canyon nach Salt Lake City gefahren. Die Stadt ist vom großen Salzsee und den schneebedeckten Gipfeln der Wasatchkette umgeben, wodurch sich ein malerisches Bild bietet. Salt Lake City wurde 1847 von Mormonen gegründet und gilt auch heute noch als Zentrum der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen-Kirche). Die Innenstadt ist ganz nett anzusehen, der Hauptgrund unseres Besuchs war jedoch der Antelope Island State Park.

Antelope Island State Park

Der State Park befindet sich etwa 1 Stunde Fahrzeit von Salt Lake Citys Zentrum entfernt. Er befindet sich auf Antelope Island, der größten Insel im großen Salzsee. Die ersten Forscher tauchten erst 1845 auf der Insel auf und schossen zwei Antilopen zum Verzehr. Im Angedenken an diese Mahlzeit gaben sie der Insel deren Namen. 1993 wurden 24 Pronghorn-Antilopen auf der Insel angesiedelt, innerhalb von zwei Jahren hatte sich diese Population nahezu verdoppelt. Die scheuen Antilopen bekommt man auf der Insel jedoch eher weniger zu Gesicht, wir haben dennoch eine entdeckt.

Sehr einfach findet man im Park jedoch jede Menge Bisons. Diese wurden am 15. Februar 1893 auf der Insel angesiedelt. Per Segelboot wurden 12 Bisons auf die Insel gebracht. Inzwischen hat sich die Bisonherde auf 500–700 Exemplaren eingependelt. Fährt man über die Insel, sieht man früher oder später jede Menge der beeindruckenden Tiere. Mal von weiter weg, mal laufen sie gemütlich vor einem über die Straße. Wir fanden es total faszinierend, das nationale Säugetier der Vereinigten Staaten in freier Wildbahn und vor allem so nah zu Gesicht zu bekommen. Aber auch neben der Tierwelt hat der Antelope Island State Park tolle Landschaften und eine alte, verlassene Farm zu bieten, der Besuch lohnt sich also definitiv.

Zurück in Kalifornien beim Lake Tahoe

Den Lake Tahoe haben wir besonders ins Herz geschlossen, einfach weil wir uns durch unsere Heimat, den Bodensee, an Seen sehr wohlfühlen. Die beiden Bundesstaaten Nevada und California teilen sich den wunderschönen Lake Tahoe. Wir haben in South Lake Tahoe übernachtet, ein kleiner rustikaler Skiort im Süden des Sees auf der kalifornischen Seite. Der Ort ist auch im Sommer total schön, wenn keine Wintersportsaison ist. Uns hat er ein bisschen an die Schweiz oder Österreich erinnert. Um den See zu erkunden, fährt man am besten an dessen Ufer entlang, und entdeckt so ganz wundervolle Orte, die öffentlich zugänglich sind. Einfach beim Fahren die Augen offenhalten, so findet sich immer ein tolles Plätzchen mit Sicht auf den Lake Tahoe.

Die wundervolle Emerald Bay

Wir sind mit dem Auto den Highway 89 Richtung Westen gefahren und haben den Emerald Bay State Park besucht. Parkt hier wenn möglich am Straßenrand, kurz vor dem kostenpflichtigen Parkplatz, der zum State Park gehört (10$ pro Tag). Das erste Highlight befindet sich nur wenige Meter vom Parkplatz entfernt, die Eagle Falls. Mit der Bucht im Hintergrund bietet sich hier ein tolles Bild. In der schönen, von Tannen eingerahmten Bucht befindet sich die kleine Insel Fannette Island. Sie war das letzte Zuhause des Kapitän Dick Barter, der aus England stammte und sich auf der Insel sein eigenes Grab und eine Kapelle baute. Allerdings wurde er dort nie beerdigt, da er bei einem Sturm ums Leben kam und seine Leiche nie gefunden wurde.

Vom Parkplatz aus kann man einen Fußweg hinunter ans Seeufer laufen, das dauert ca. 15 Minuten. Am Ufer kann man gemütlich spazieren, die Gänse beobachten und picknicken. Entlang des Ufers verläuft ein toller Wanderweg, der Rubicon Trail, der einige Kilometer bis zum Rubicon Point verläuft. Hier findet man immer wieder kleine Buchten und schöne Sicht auf das türkisblaue Wasser.

Entspannen am Baldwin Beach

Zwischen der Emerald Bay und South Lake Tahoe befindet sich der Baldwin Beach, dem wir einen Besuch abgestattet haben. Uns hat der Kiesstrand richtig gut gefallen, und es war total wenig los. Auch hier kann man sich die 10$ Gebühren für die Einfahrt mit dem Auto sparen und stattdessen an der Straße parken und etwa 15 Minuten bis zum Strand laufen. Am Strand gibt es auch wieder viele Picknickplätze, man kann super entspannen und die Sonne genießen.

Weinprobe im Napa Valley

Vom Lake Tahoe ging es für uns nach ca. 2-3 Stunden Fahrzeit weiter ins Napa Valley, das sich nördlich der San Francisco Bay Area befindet. Aufgrund des mediterranen Klimas gedeihen hier die bekannten Napa-Valley-Weine, die seit den 1960ern zu den Weltbesten zählen und vor allem aus den Rebsorten Cabernet, Sauvignon, Zinfadel und Chardonnay gekeltert werden. Viele bekannte Winzer haben ihren Sitz im Napa Valley und es gibt einige schöne kleine Städtchen im Tal. Wir konnten es uns jedoch nicht leisten, direkt im Napa Valley zu übernachten, da es wirklich sündhaft teuer dort war. Deshalben haben wir in Vallejo übernachtet, was ungefähr 30 Minuten vom Ort Napa im Napa Valley entfernt liegt. Von Vallejo fährt ein Bus nach Napa, und da wir dort sowieso eine Weinverkostung machen wollten, haben wir das auch genutzt. Wir haben die Weinverkostung direkt im Ort Napa bei der Roots Run Deep Winery gemacht. Dort kann man in einem schön angelegten Stadthaus mit Garten die Weine probieren. Wir fanden das Ambiente dort total entspannt und auch die Weine waren superlecker. Napa an sich ist ein total schöner kleiner Ort, mit unzähligen Weinbars, Restaurants und einem hübschen Park am Fluss. Auch eine Markthalle mit netten Verkaufsständen findet man hier, den Oxbow Public Market. Uns hat Napa für einen Tagesausflug bei Sonnenschein und leckerem Wein sehr gut gefallen.

https://colifree.de/durch-den-suedwesten-der-usa-3-3-von-san-francisco-durch-kalifornien-zurueck-nach-los-angeles/

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...

2 Kommentare

  1. […] Durch den Südwesten der USA (2/3): Von Utah über Nevada bis ins Napa Valley in Kalifornien […]

  2. […] Nationalparks und Naturwunder bestaunen konnten. Das könnt ihr alles in Teil 1 & Teil 2 meines Reiseberichts nachlesen. Der letzte Teil unseres Roadtrips führt von San Francisco […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert