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Mexiko-Stadt: Tipps & Sehenswürdigkeiten für einen Besuch der Megastadt

Mexiko-Stadt ist eine der größten Metropolen der Welt und zugleich auch eine der vielfältigsten. Nachdem wir die an den schönen Karibikstränden in Tulum entspannt haben, sind wir von Chetumal nach Mexiko-Stadt geflogen. Beim Landeanflug wird einem das erste Mal die Größe dieser Stadt bewusst. In Mexiko-Stadt leben über 8,5 Millionen Menschen, im Ballungsraum sind es sogar über 25 Millionen. Da die Stadt auf etwa 2.300 m Höhe liegt, ist das Klima ganzjährig sehr angenehm und nicht zu heiß. Um diese gigantische Stadt zu erkunden haben wir 4 Tage in Mexiko-Stadt verbracht. Das war für uns ausreichend, um die Hauptattraktionen und auch die nahgelegenen Pyramiden von Teotihuacán besuchen zu können. Mexiko-Stadt hat in Punkto Sicherheit keinen guten Ruf. Dem können wir jedoch widersprechen, wenn man sich mit gesundem Menschenverstand bewegt und einige Dinge beachtet. Mehr dazu jedoch später. Uns hat Mexiko-Stadt mehr als begeistert, und wir können euch nur ans Herz legen, eure Vorurteile abzulegen und diese tolle Stadt zu besuchen!

Eine interessante Entstehung der heutigen Metropole

Wusstet ihr, dass dort wo heute Mexiko-Stadt steht, früher ein See war? Wir auch nicht. Auf einer Insel im Lago de Texcoco siedelte eine Schar Nomaden im Jahr 1345 an, wodurch die Stadt unter dem Namen Tenochtitlan gegründet wurde. So wurde diese zum Mittelpunkt eines riesigen Aztekenreiches, weshalb die Azteken Gärten auf künstlichen Inseln anlegten und so den Lago de Texcoco eindeichten. Als schließlich die Spanier kamen, erbauten diese dort ihre Kirchen und zerstörten die großen ehemaligen Tempel. Mit dem Wachsen der Stadt wurde schließlich auch der größte Teil des Sees trockengelegt. Zu diesem ungünstigen Boden kommt noch dazu, dass Mexiko-Stadt einen massiven Bedarf an Trinkwasser hat. 70% davon kommen aus dem Grundwasservorkommen unter der Stadt. So kommt es, dass Mexiko-Stadt pro Jahr bis zu 20 cm sinkt, und das historische Zentrum stark einsturzgefährdet ist.

Transport innerhalb der Stadt

Hauptsächlich gibt es drei Arten, sich in Mexiko-Stadt fortzubewegen, wenn die Distanz zum Laufen zu weit ist: Metro, Taxi und Uber. Wir haben davon ausschließlich die öffentliche Metro und Uber genutzt.

Metro

Die Metro ist richtig günstig, eine Fahrt (inkl. Umsteigen) kostet 5 Pesos (ca. 0,25 €, 11/2020). Sie stellt eine gute Alternative zum Uber oder Taxi während der Rush-Hour dar, da ihr schneller vorankommt. Die Tickets könnt ihr einfach am Schalter in der Metrostation kaufen, oder ihr holt euch eine wiederaufladbare Karte. Der Nachteil ist, dass die Metro natürlich gerne mal voll werden kann. Deshalb solltet ihr eure Rucksäcke/Taschen immer im Blick behalten. Wir sind auch ein-, zweimal nachts mit der Metro gefahren und hatten nie Probleme oder komische Situationen. Solltet ihr allein als Frau unterwegs sein, könnt ihr spezielle Waggons nutzen, die nur für Frauen und Kinder unter 12 Jahren reserviert sind.

Uber

Auch die Fahrt mit dem Uber ist in Mexiko-Stadt nicht teuer. Vor allem vom Flughafen zu eurer Unterkunft solltet ihr euch ein Uber bestellen. Das ist deutlich günstiger als ein Taxi. Für eine 20-minütige Fahrt zahlt ihr umgerechnet nur etwa 2-3 €. Deshalb ist Uber eine gute und günstige Alternative zur Metro, vor allem in den Abendstunden.

Taxi

Wir haben nie ein Taxi in Mexiko-Stadt genutzt, haben aber gehört, dass man vor allem die pink-weißen Taxis meiden sollte, da diese als unsicher gelten. Außerdem solltet ihr das Taxi nicht einfach auf der Straße anhalten, sondern ein registriertes Taxi an einem Taxistand oder über eine App nehmen.

Wie sicher ist Mexiko-Stadt?

Mexiko-Stadt ist bestimmt gefährlicher als andere Großstädte. Meidet man jedoch gewisse Stadtteile und beachtet ein paar Dinge, muss man sich keinen Kopf machen. Das gilt auch in anderen Großstädten, denn auch dort gibt es Stadtteile, die man meiden sollte. Deshalb ist mein wichtigster Rat, euren gesunden Menschenverstand einzuschalten und immer ein Auge auf eure Wertsachen zu haben. Eure Kamera solltet ihr nicht den ganzen Tag um den Hals hängen haben. Packt sie in eure Tasche, wenn ihr sie nicht braucht. Sie schreit außerdem “Achtung, hier kommt der Touri!” und ohne sie könnt ihr von aufdringlichen Verkäufern leichter übersehen werden. Wir haben uns während unserer Zeit in Mexiko-Stadt nie unsicher gefühlt oder sind in eine komische Situation geraten. Im Gegenteil, die Mexikaner haben sehr freundlich auf uns reagiert und haben uns bei Fragen immer sehr hilfsbereit weitergeholfen.

Beim Thema Unterkunft solltet ihr darauf achten, in einem zentralen und touristischen Viertel zu wohnen. Dort ist auch die Polizeipräsenz höher. Ideal dafür sind das Centro Histórico, Roma und La Condesa, da diese sehr sicher und zudem zentral gelegen sind. Roma und La Condesa haben zudem einen tollen Charme und sind die hippsten Viertel von Mexiko-Stadt. Hier gibt es viele grüne Flecken und schöne, hippe Cafés, Restaurants und Boutiquen. Wir haben in Roma Norte gewohnt und waren begeistert von dem schönen Viertel und haben uns auch echt sicher gefühlt.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

Mexiko-Stadt hat natürlich einiges zu bieten an historischen Gebäuden, schönen Vierteln und Parks. Einige der Highlights stelle ich euch im Folgenden vor.

Das Centro Histórico

Die meisten Sehenswürdigkeiten Mexiko-Stadts ballen sich im Centro Histórico, dem Zentrum der Stadt. Hier säumen schöne, alte Häuser die belebten Straßen und es gibt viel zu entdecken. Teilweise geht es jedoch auch sehr hektisch zu. In einigen Straßen bieten und preisen viele Verkäufer ihre Waren lautstark an. Wir sind das Zentrum an einem Tag zu Fuß abgelaufen, was gut machbar ist.

El Palacio de Bellas Artes

In dem schönen, monumentalen Kulturhaus finden verschiedene Veranstaltungen, wie Theater, Tanz, Musik und Literatur statt. Von außen ist es sehr schön anzusehen, und gilt als das höchste und wichtigste Kulturhaus Mexikos.

Torre Latinoamericana

Den Torre Latinoamericana könnt ihr nicht übersehen, wenn ihr vom Palacio de Bellas Artes in Richtung des zentralen Platzes lauft. Mit einer Höhe von 182 m war er einst das höchste Gebäude in Mexiko-Stadt. Für 130 Pesos (ca. 5,30 €, 11/2020) könnt ihr die Aussichtsplattform auf dem Turm besuchen, die sich im 44. Stockwerk befindet. Wir haben das zum Sonnenuntergang gemacht und das kann ich euch nur empfehlen! Es war ein total magischer Moment, die Sonne hinter den Gebäuden der Stadt und den umliegenden Bergen untergehen zu sehen. Dazu solltet ihr gegen 17:15 Uhr auf den Turm gehen und das Spektakel begutachten. Auch nach Sonnenuntergang bietet sich ein tolles Bild auf die Lichter der Stadt. Im Eintrittspreis inkludiert ist außerdem noch ein kleines Museum ein paar Stockwerke unter der Aussichtsplattform. Das Museum ist schön gemacht und zeigt die Entstehung von Mexiko-Stadt und des Torre Latinoamericanas.

Casa de los Azulejos

Das Haus der Fliesen ist ein Barockpalast aus dem 18. Jahrhundert und befindet sich in der Nähe des Torre Latinoamericanas. Es wurde vom Grafen der Familie Valle de Orizaba erbaut und zeichnet sich durch seine wunderschöne Fassade aus. Diese besteht aus blauen und weißen Fliesen, die aus dem Bundesstaat Puebla stammen. Wirklich schön anzusehen und ein tolles Fotomotiv.

Zócalo – Plaza de la Constitución

Der zentrale Platz von Mexiko-Stadt und Mittelpunkt der historischen Altstadt ist einer der größten Stadtplätze der Welt. Er ist wirklich total riesig und umgeben von einigen wichtigen Institutionen. Dort befindet sich z.B. der Sitz des Präsidenten von Mexiko (Palacio Nacional) und die Kathedrale von Mexiko-Stadt. Als wir in Mexiko-Stadt waren, war ein großer Teil des Platzes mit Zelten belegt, da einige Einwohner wohl gegen den Präsidenten „demonstrierten“ bzw. den Platz besetzten.

Kathedrale von Mexiko-Stadt

Die Kathedrale heißt eigentlich “Catedral Metropolitana de la Asunción de María de la Ciudad de México” und ist die größte und älteste Kathedrale des amerikanischen Kontinents. Sie wurde von 1573 bis 1813 in mehreren Abschnitten gebaut. Aufgrund dieser langen Bauzeit wurden verschiedene architektonische Stile integriert, z.B. der gotische, barocke und neoklassizistische Stil. Läuft man um die Kathedrale, erkennt man, wie groß sie tatsächlich ist. Sie ist fast 130 m lang und 60 m breit. Allerdings hat sie durch Brände und das stetige Absinken der Stadt einige Schäden erlitten. Das erkennt man auch gut von außen.

El Parque de Chapultepec

Im Südwesten von Mexiko-Stadt liegt dieser riesige Park, der ein beliebtes Naherholungsgebiet ist. Es gibt dort unter anderem Märkte, ein Museum und einen Zoo. Außerdem gibt es einen See, auf dem man Boot fahren kann. Der Park ist sehr idyllisch und lädt zum Abschalten nach einem hektischen Tag voller Sightseeing ein. Ihr könnt hier super durch die Grünanlagen schlendern und die vielen Eichhörnchen mit Nüssen füttern. Auch das Schloss von Chapultepec ist schön anzusehen, leider war es bei unserem Besuch aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Die Aussicht vom Schloss soll jedoch toll sein. Wir haben einen halben Tag im Park verbracht, und es total genossen.

Stadtteil Coyoacán

Coyoacán ist ein Stadtteil im Süden Mexiko-Stadts und ein schönes Viertel zum Erkunden. Es ist ein relativ ruhiges Viertel mit schönen Straßen, Plätzen und Cafés, was sich seinen kleinstädtischen Charme bewahrt hat. Zudem lebten zwei der bekanntesten mexikanischen Maler, Frida Kahlo und ihr Ehemann Diego Rivera hier. Deshalb gibt es heute das Frida Kahlo Museum in ihrem ehemaligen, kleinen blauen Haus. Dort kann man persönliche Gegenstände und Werke der beiden Künstler besichtigen. Da wir uns nicht so sehr dafür interessieren, haben wir das Museum nicht besucht. Die lange Schlange davor zeigte jedoch, dass es ein beliebtes Ausflugsziel ist.

Um günstig zu essen und Souvenirs zu kaufen, könnt ihr den Mercado de Coyoacán besuchen, der sich in einem flachen Gebäude befindet. Es ist ein typischer mexikanischer Markt, in dem es von Obst und Gemüse, über Kleidung und Souvenirs bis hin zu Blumen fast alles gibt. Wir fanden den Markt sehr schön und interessant. Wir haben dort sogar leckere vegane Pozole gefunden, eine Suppe aus Gemüse und Pilzen.  

Die Pyramiden von Teotihuacán

Die bekannten Pyramiden von Teotihuacán befinden sich rund 40 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt und sind eine der bedeutendsten prähistorischen Ruinenstätten Amerikas. Die einstige Stadt mit etwa 200.000 Einwohnern ist heute UNESCO Weltkulturerbe. Wenn ihr genug Zeit habt, solltet ihr sie unbedingt besuchen, uns hat sie richtig gut gefallen. Von Mexiko-Stadt aus ist sie sehr einfach und günstig zu erreichen. Vom Terminal Central del Norte fahren die Busse regelmäßig nach Teotihuacán. Am Gate 8 könnt ihr Tickets kaufen, ein Hin- und Rückfahrtticket kostet 104 Pesos (ca. 4,30 €, 11/2020). Die Fahrt dauert knapp eine Stunde und bietet tolle Sicht auf die bunten Häuser in den Bergen, die in den Randgebieten Mexiko-Stadts liegen. Der Bus hält dann direkt beim Eingang der Pyramiden, der Eintritt kostet 80 Pesos (ca. 3,30 €, 11/2020), was wirklich günstig ist. Um zurück nach Mexiko-Stadt zu gelangen, wartet ihr einfach an der Stelle, an der euch der Bus hinausgelassen hat. Etwa alle 20 Minuten kommt ein Bus, der letzte fährt nach unseren Informationen um 18 Uhr.

Die einstige Stadt wird von der sogenannten Straße der Toten durchzogen, die 2 km lang und 40 m breit ist. Besonders bekannt in Teotihuacán sind die beiden großen Stufenpyramiden, die Sonnen- und Mondpyramide. Die Sonnenpyramide ist 65 m hoch und wurde um 100 n. Chr. errichtet. Die Mondpyramide befindet sich am nördlichen Ende der Straße der Toten und entstand erst rund ein Jahrhundert nach der Sonnenpyramide. Wir haben rund zwei Stunden in Teotihuacán verbracht und waren wirklich beeindruckt von der Größe der ehemaligen Stadt und der Pyramiden. Aus aktuellem Anlass dürfen die Sonnen- und Mondpyramide nicht bestiegen werden. Das ermöglicht jedoch menschenleere Fotos der imposanten Bauwerke.

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